Sächsisches Lokalfernsehen über Satellit empfangbar
Seit 1. Februar 2022 ist das ASTRA-Satelliten-Gemeinschaftsprojekt sächsischer privater Fernsehveranstalter auf Sendung.
Der Satellitenkanal bietet ein 24-stündiges lokales und regionales Fernsehvollprogramm aus allen Kulturräumen Sachsens.
Die Sächsische Landesmedienanstalt fördert die Verbreitungskosten.
Wer beteiligt sich am Satellitenprojekt?
An dem Satellitenprojekt beteiligen sich folgende Fernsehveranstalter mit ihren Fernsehfensterprogrammen
Programmname (Veranstalter, Sitz):
• 04Plus (Muldental TV GmbH, Grimma),
• CHEMNITZ AKTUELL (F.i.S. – Fernsehen in Sachsen GmbH, Chemnitz),
• Drehscheibe Lausitz (SGS Rundfunkgesellschaft mbH, Hoyerswerda),
• DRESDEN AKTUELL (Fernsehen in Dresden GmbH, Dresden),
• ELBLAND AKTUELL (Fernsehen in Dresden GmbH, Dresden),
• erzTV (KabelJournal GmbH, Grünhain-Beierfeld),
• Glück Auf! TV FERNSEHEN IM ERZGEBIRGE (Glück Auf! TV GmbH, Marienberg),
• LAUSITZ AKTUELL (Fernsehen in Dresden GmbH, Dresden),
• LEIPZIG AKTUELL (LE Medien GmbH, Leipzig) und
• TAGaktuell (TeleVision Zwickau GmbH, Zwickau)
Hinzu kommen Kooperationen für Programmzulieferungen weiterer in Sachsen lizenzierter privater Lokal-TV-Veranstalter. Auf diese Weise wird ein Höchstmaß an Sichtbarkeit der vielfältigen sächsischen Lokalfernsehangebote befördert.
Reichweite und Nutzung der Empfangsart:
Im Rahmen der von der SLM in Auftrag gegebenen "Reichweitenerhebung Lokal-TV Sachsen 2024" (Quelle: Seite 8 - Empfangssituation) wird wiederholt bestätigt, dass der Satellit im Flächenland Sachsen die meistverwendete Empfangsart ist, die von 1,46 Mio. Personen ab 14 Jahren genutzt wird (41 Prozent), 1,34 Mio. nutzen ihn als Hauptempfangsart (38 Prozent). Kabelfernsehen folgt knapp dahinter. Bis zum Sendestart des von der SLM geförderten Satellitenkanals im Februar 2022 war es aus technischen Gründen nicht möglich, auf dem Hauptempfangsweg Satellit einen direkten Zugang zu Lokal-TV-Sendern aus den sächsischen Regionen zu erhalten.
"Eine der zentralen Aufgaben der SLM ist es, Lokaljournalismus als eine wichtige Quelle für den demokratischen Meinungsbildungsprozess zu stärken. Dazu gehört, dass die regional vielfältigen sächsischen Lokalfernsehprogramme auch von denjenigen angeschaut werden können, die den Verbreitungsweg Satellit nutzen. Dies gelingt mit einer geografisch und technisch flächendeckenden Verbreitung von lokalen und regionalen Rundfunkprogrammen über das von der SLM geförderte ASTRA-Satelliten-Gemeinschaftsprojekt."
Prof. Dr. Markus Heinker, Präsident des Medienrates der SLM
Förderung, Betrauungsauflagen und Zulassung:
Die SLM fördert die Verbreitungskosten lokaler und regionaler Fernsehveranstalter für die Satellitenverbreitung: Hierfür stellte die SLM in den Jahren 2022 bis 2024 bereits rd. 2,3 Mio. Euro zur Verfügung. Im Dezember 2024 gab der Medienrat der SLM grünes Licht für eine Fortführung der Förderung. Hierfür stehen für die Jahre 2025 bis 2027 weitere Fördermittel von rd. 2 Millionen Euro (bis zu rd. 676.000 Euro pro Jahr) bereit.
Gefördert werden die Verbreitungskosten lokaler und regionaler Fernsehveranstalter für die Satellitenverbreitung sowohl für den Direktempfang bei den Zuschauerinnen und Zuschauern als auch zur Signalzuführung für Kabelanlagen. Damit ist es möglich, die stellenweise sehr aufwendige Zuführung in einigen ländlichen Räumen effektiver zu realisieren. Die geförderten Programmanbieter tragen einen Eigenanteil von 10 Prozent v.H. an den technischen Verbreitungskosten.
Entsprechend der Förderauflagen müssen die Programme lokale und regionale Beiträge, insbesondere zu den Bereichen Bildung, Heimatgeschichte, Kultur, Politik, Religion, Soziales, Sport, Tradition, Wirtschaft und Wissenschaft enthalten und relevante gesellschaftliche Gruppen angemessen zu Wort kommen lassen. Darüber hinaus sind quantitative Vorgaben zu einem tagesaktuellen Programm zu beachten.
Die SLM hat die Zulassungen für die Dauer von zunächst zehn Jahren erteilt.
Empfangbarkeit:
Empfangbar ist der neue Sender über den Satelliten Astra 19.2° Ost auf der Frequenz 11.068 MHz mit vertikaler Polarisation. Ein einfacher Sendersuchlauf ermöglicht das schnelle Auffinden.
Technische Realisierung:
Die gesamte technische Aufbereitung des Programms erfolgt über die HMS GmbH, Halle, als technischen Dienstleister.