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Medienpädagogischer Preis in Dresden verliehen

– MEDIENINFORMATION –
 

Medienpädagogischer Preis in Dresden verliehen

Sächsischer Ministerpräsident prämiert Apps mit Zukunft

Dresden, 04.12.2019: Im Filmtheater Schauburg in der Dresdner Neustadt verlieh der Sächsische Ministerpräsident, Michael Kretschmer, an diesem Nachmittag seinen Sonderpreis „App in die Zukunft”, mit dem er junge Sachsen bis 23 Jahre für ihre kreativen Apps und App-Ideen auszeichnete. Digitale Problemlöser mussten es sein und einen gesellschaftlichen Nutzen sollten sie haben. Der Sonderpreis des Ministerpräsidenten wurde im Rahmen des Medienpädagogischen Preises der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) und des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus (SMK) erstmals vergeben.


Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht in dem neuen Sonderpreis die Möglichkeit, junge Leute zur aktiven Auseinandersetzung mit der digitalen Welt zu animieren.

  • „Indem Jugendliche selbst Apps für die Lösung von Problemen aus ihrem Alltag entwickeln, sind sie nicht nur Nutzer, sondern auch Entwickler. Sie setzen sich aktiv mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld wie Schule, Hobbies und Stadtentwicklung auseinander. Sie sind moderne Brückenbauer, die mit Hilfe der digitalen Technik Menschen zu einander bringen. Digitale Kompetenz lässt sich so am besten erwerben.”
     

Als Preisträger ausgezeichnet wurden Konstantin Krauthäuser und Robert Schröder aus Dresden für ihre App „TUOVU”, mit der sie Nachhilfe kostengünstig, individuell und flexibel machen. Ein weiterer Preisträger ist Florian Stahr. Er wurde für seine App „Das HGR” ausgezeichnet, die das Schulleben des Humboldt- Gymnasiums in Radeberg digital organisiert. Die Preise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Der Preis für die beste App-Idee ging an das Team der Schülerfirma der Bruno-Bürgel-Oberschule aus Weißwasser und der Mittelschule Schleife, die die Stadt-App „Weisswass(er)leben” um eine eigene Rubrik für jugendliche Themen erweitern wollen. Der Preis ist ein professionelles Coaching zur Weiterentwicklung der Idee bis zum fertigen Prototyp.

Anschließend wurden die Preise für die besten sächsischen Medienkompetenzprojekte des Jahres 2019 vergeben. Die Prämierung für das beste Medienkompetenzprojekt zum Sonderthema „Digital – für ALLE!” ging dabei an den Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung e.V. in Leipzig für „So seh' ich das!”, ein medienpädagogisches Teilhabeprojekt für geistig behinderte Schüler der Karl-Neumann-Schule in Eilenburg. Im Rahmen des Medienprojektes erhielten die Schüler die Möglichkeit, teilweise zum ersten Mal selbstbestimmt digitale Medien zu nutzen und auf kreative Art in einem selbst erstellten Film und einem e-Book ihre eigenen Geschichten zu erzählen, in der sie die Hauptpersonen sind. Dabei wurden sie ein halbes Jahr lang von den beiden Medienpädagogen Luise Jahn und Christoph Marx begleitet.

„Mit dem Medienpädagogischen Preis möchten wir neben Kindern und Jugendlichen vor allem auch Erwachsene erreichen, denn Medienkompetenz ist ein wichtiger Baustein der Demokratie”, sagte Prof. Dr. Markus Heinker, Präsident des Medienrates der SLM. „Erst durch Medienkompetenz werden wir befähigt die Grundlagen unserer Meinungsbildung selbstbestimmt zu wählen und zu bewerten. Die Herausforderungen die dabei zu bewältigen sind, waren noch nie so groß wie heute. Das gibt dem Medienpädagogischen Preis seine besondere Bedeutung”, so Heinker.

Ein weiterer Preis ging an das „Radio Inklusive” der Hörfunk- und Projektwerkstatt Leipzig (HUP) e.V. Das inklusive Radioprojekt führt junge Erwachsene mit und ohne Behinderung zusammen, um monatlich eine gemeinsame Radiosendung zu produzieren. Das gemeinsame Medienmachen findet dabei auf Augenhöhe statt und die gegenseitige Wertschätzung stärkt die Persönlichkeit und schafft Gehör für die Belange von Menschen mit Behinderung.

Auch aus dem schulischen Bereich kamen viele gute Projekteinreichungen, die die Kompetenzen für die digitale Welt bei den Schülern fördern. Mit der „Trickfilm-Werkstatt” der Grundschule Malschwitz und dem Projekt „Netzkompetent! – Mein Netz. Mein Werbespot” der Medienwerkstatt Leipzig wurden zwei Medienbildungsansätze für Grundschulen entwickelt, die modellhaft sind.

  • Kultusminister Christian Piwarz sagte: „Souveräne Kompetenzen beim Umgang mit digitalen Medien bereiten auf künftige Anforderungen in der Arbeitswelt vor. Vermittlung von Medienbildung entspricht auch den Erwartungen von Kindern und Jugendlichen an die persönliche Lebensgestaltung. Das Kultusministerium verfolgt über zusätzliche Inhalte in den Lehrplänen dieses Bildungsziel. Medienbildung wird nicht mit dem Gerät mitgeliefert – persönliche Kompetenzen müssen entwickelt werden, um im Unterricht angewandt werden zu können. Eine wichtige Unterstützung ist daneben die Zusammenarbeit mit der Landesmedienanstalt, so auch mit dem gemeinsam vergebenen Medienpädagogischen Preis.”

Weitere Auszeichnungen in Höhe von jeweils 2.000 Euro gingen an die Artur-Becker-Oberschule Delitzsch, den Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Aue-Schwarzenberg e.V. und die Arwed-Rossbach-Schule, Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig. Insgesamt wurden beim Medienpädagogischen Preis sieben Medienkompetenzprojekte, zwei Apps und eine App-Idee mit Preisgeldern von 17.500 Euro ausgezeichnet.

Übersicht der Preisträger(PDF, 62 kB)