Presse und Infothek

Medienpädagogischer Preis 2025 in Dresden vergeben
Das sind die Preisträger!

- MEDIENINFORMATION - 

Medienpädagogischer Preis 2025 – das sind die Preisträger! 

Dresden, 30.10.2025: Zum 20. Mal vergeben die Sächsische Landesmedienanstalt und das Sächsische Staatsministerium für Kultus die Preise für die acht besten sächsischen Medienkompetenzprojekte des Jahres. Unter ihnen ist ein demokratieförderndes Filmbildungsangebot aus dem Vogtland sowie ein experimentelles Medienkunstprojekt aus Leipzig. Die Auszeichnungen gehen an Schulen und medienpädagogisch aktive Vereine aus Sachsen. Insgesamt 16.000 Euro Preisgelder erhalten die Gewinnerinnen und Gewinner. Kultusstaatssekretär Wilfried Kühner und Medienpädagogin Katja Röckel eröffneten die Preisverleihung in der Dresdner Schauburg. 


Mit dem Gustav-Hertz-Gymnasium Leipzig und der Förderschule Engelsdorf werden in diesem Jahr zwei sächsische Schulen mit einem Medienpädagogischen Preis ausgezeichnet. Die Medienscouts des Gustav-Hertz-Gymnasiums erhalten mit ihren Workshops zur Social-Media-Nutzung eine Auszeichnung zum Jahresschwerpunkt "Digitale Balance". Die Workshops von Jugendlichen für Jugendliche sensibilisieren für einen resilienten Medienumgang und informieren u. a. über Aktivierungsmechanismen und psychologische Tricks von Social Media. 

Als zweite Schule erhält die Förderschule Engelsdorf eine Auszeichnung für ihre fächerverbindende Medienwoche zu präventiven und kreativen Aspekten der Mediennutzung, die nicht nur Wissen vermittelte, sondern echte Lebenskompetenz stärkte.  
 

„Der Medienpädagogische Preis macht sichtbar, wie viel Kreativität, Herzblut und Verantwortung in Sachsens Medienbildung steckt“, betont Kultusminister Conrad Clemens. „Hier lernen Kinder und Jugendliche, die digitale Welt mit wachem Blick zu hinterfragen und zugleich mit eigenen Ideen zu gestalten. Ich danke allen Preisträgerinnen und Preisträgern für ihr großes Engagement.“ Die Preisverleihung sei auch ein Ansporn: „Am besten lernt man miteinander und voneinander. Die Projekte bieten Inspiration zum Nachahmen und für neue Ideen, die dann vielleicht schon nächstes Jahr in der Dresdner Schauburg ausgezeichnet werden.“
 

Einen weiteren Preis zum Jahresschwerpunkt erhält das Studio für künstlerisches und transkulturelles Lernen - edugrapes – für das Medienkunstprojekt "LED.ID". Darin setzten sich Schülerinnen und Schüler der Leipziger Helmholtz-Oberschule performativ mit der allgegenwärtigen Präsenz von Gossip in den Sozialen Medien auseinander und entwickelten ausdrucksstarke Licht- und Videoinstallationen, die sie live und in einer Online-Ausstellung präsentierten. 
 

„Neben zwei wirklich herausragenden Projekten zum Jahresthema ‚Digitale Balance‘ freue ich mich vor allem über den generationenverbindenden Preis, den wir in diesem Jahr vergeben“, erklärt Katja Röckel, Medienrätin der SLM und Mitglied der Jury. „Das Team des Insel Kino bringt nicht nur das Kino an entlegene Orte, an denen es seit Jahrzehnten kein Kino mehr gibt, sondern fördert dabei rezeptiv die Medienkompetenz von Jung und Alt und schafft vor allem Begegnungsräume, an denen sich die Menschen treffen, diskutieren und auch mal streiten können. Das ist echte Demokratiearbeit!“, findet Katja Röckel.  

Das mobile Filmbildungsangebot "Insel.Kino.Bus" wird daher als bestes generationenübergreifendes Angebot prämiert. Mit seinem liebevoll restaurierten Robur-Bus – Baujahr 1987 – bringt der Insel Kino e.V. Kinoerlebnisse und Filmgespräche direkt zu den Menschen im Vogtland und im Landkreis Zwickau. Er besucht dafür ehrenamtlich Kindergärten und Schulen, Altenheime und Kulturzentren oder hält mit seiner mobilen Vorführtechnik direkt auf dem Dorfplatz.

Zwei Beteiligungsprojekte werden als bestes Medienbildungsangebot mit Jugendlichen prämiert. Zum einen erhält das Bündnis für Bildung aus Medienzirkus e.V., HEIZHAUS Grünau, Comenius-Schule und Kurt-Biedermann-Schule Leipzig einen Preis für "Grünau kann auch anders". Das Projekt beteiligte Jugendliche aus dem strukturschwachen Leipziger Stadtteil Grünau aktiv an der Gestaltung ihres Stadtteils. Dabei entwickelten die Jugendlichen verschiedene Gestaltungsideen für eine brachliegende Fläche in ihrem Stadtteil, setzten diese in 3D-Modellen um und ließen sie anschließend per Augmented Reality direkt vor Ort sichtbar werden. Zur aktiven Beteiligung gehörte auch eine Ausstellung der Visualisierungen im Quartierszentrum und die anschließende Diskussion mit Anwohnerinnen und Anwohnern.  

Auch beim zweiten Preisträger in Chemnitz stand aktive Quartiersarbeit im Fokus und zwar für den sozialen Brennpunkt, das Fritz-Heckert-Gebiet. Im Filmprojekt "50 Jahre`ne Platte gemacht!" befassten sich 16 Jugendliche ein halbes Jahr lang mit der Vergangenheit und Zukunft ihres Wohngebiets. Was sich die Bewohnerinnen und Bewohner für die Zukunft ihres Viertels wünschen, wurde von ihnen hervorragend zusammengetragen und dokumentarfilmisch festgehalten. Auch dieser Kurzfilm wurde vor Ort diskutiert und schaffte es zur Premiere bis in den Sächsischen Landtag. Ausgezeichnet für dieses partizipative Filmprojekt werden der Chemnitzer Filmwerkstatt e.V. in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhaus "Compact". 

Ebenfalls an einem sozialen Brennpunkt, dem Jugendtreff Rabet im Leipziger Osten, fanden die "Creative Game Days" statt. Das Projekt erhält den dritten Hauptpreis in der Alterskategorie "Jugendliche". Zehn Tage lang konnten dort Jugendliche kreativ mit unterschiedlichen Medien ihre eigenen Games erstellen und auf einem Spiele-Test-Event abschließend vom Publikum ausprobieren lassen. Ganz selbstverständlich beschäftigten sie sich dabei mit Fragen des Datenschutzes, mit Persönlichkeits- und Urheberrecht sowie mit den Mechanismen, die Spiele spannend machen. Durch den kostenlosen und barrierearmen Zugang wurden vor allem Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen angesprochen. Das gemeinsame Projekt des Datenhut e.V. und der Jugendpresse Sachsen e.V. konnte inzwischen als wöchentliches kreatives Gaming-Angebot verstetigt werden.  

Neben Games ging es in diesem Jahr auch um Künstliche Intelligenz (KI) und um die Ressourcen, die sie verbraucht. Im Projekt "Digital Echoes" setzten sich Kinder mit Unterstützung der Kulturwerkstatt KAOS in Leipzig mit der Frage auseinander, wie die digitale Welt unser Selbstbild, unsere Darstellung und unser Konsumverhalten beeinflusst und wie wir dabei mit Ressourcen umgehen. Es entstanden KI-generierte Bilder, Figuren aus Recyclingmaterial und Augmented Reality-Kunstwerke für den öffentlichen Raum. Dabei eröffnete dieses prämierte Projekt den Kindern nicht nur vielfältige Wege, Medienkompetenz zu entwickeln, sondern schärfte auch ihr Bewusstsein für Nachhaltigkeit. 

Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern! 

Die ausführlichen Jurybegründungen finden Sie bei der Sächsischen Landesmedienanstalt unter Medienpädagogischer Preis.