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ASTRA-Satelliten-Gemeinschaftsprojekt sächsischer privater Fernsehveranstalter kann starten

- MEDIENIFORMATION - 

ASTRA-Satelliten-Gemeinschaftsprojekt sächsischer privater Fernsehveranstalter kann starten

Medienrat der Sächsischen Landesmedienanstalt gibt grünes Licht zur Förderung der Verbreitungskosten von insgesamt rd. 2,3 Mio. Euro für die Jahre 2022 bis 2024

Leipzig, 13.12.2021: Lokale und regionale Fernsehprogramme aus Sachsen können künftig auch für Satellitenhaushalte verfügbar werden. Nachdem der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) im Oktober die rundfunkrechtlichen Voraussetzungen mit der Vergabe der Zulassungen an die betreffenden Veranstalter realisiert hat, folgte in der Sitzung des Gremiums am 13.12.2021 nun auch die finanzielle Absicherung des Gemeinschaftsprojektes.


Die SLM fördert die technischen Verbreitungskosten mit insgesamt rund 2,3 Mio. Euro für die Jahre 2022 bis 2024 der am Gemeinschaftsprojekt beteiligten kommerziellen Fernsehveranstalter:

  • Fernsehen in Dresden GmbH, Dresden, für das Fensterprogramm "SACHSEN FERNSEHEN Dresden"
  • F.i.S Fernsehen in Sachsen GmbH, Chemnitz, für das Fensterprogramm "SACHSEN FERNSEHEN Chemnitz"
  • Interessengemeinschaft tv Meissen (tvM) e.V., Meißen, für das Fensterprogramm "tvM Meissen Fernsehen"
  • KabelJournal GmbH, Grünhain-Beierfeld, für das Fensterprogramm "erzTV"
  • LE Medien GmbH, Leipzig, für das Fensterprogramm "SACHSEN FERNSEHEN Leipzig"
  • Regional Fernsehen Mittelerzgebirge MEF GmbH, Marienberg, für das Fensterprogramm "MEF – MITTEL ERZGEBIRGS FERNSEHEN"
  • SGS Rundfunkgesellschaft mbH, Hoyerswerda, für das Fensterprogramm "LAUSITZWELLE Fernsehen"
  • TeleVision Zwickau GmbH, Zwickau, für das Fensterprogramm "TV Westsachsen"

sowie

  • SSK Sächsische Satellitenkanal GmbH, Dresden, für das Mantelprogramm "SACHSEN-EINS".

 

"Es ist unser Ziel, die Vielfalt der sächsischen Lokalfernsehveranstalter auch auf dem Verbreitungsweg Satellit abzubilden und zur Erhöhung der Reichweiten beizutragen. Aufgrund des strukturellen Problems der fehlenden direkten Satellitenverbreitung sind mehr als 40 Prozent der sächsischen Haushalte vom Empfang lokaler Fernsehprogramme ausgeschlossen", erklärt der Präsident des Medienrates der SLM, Prof. Dr. Markus Heinker, das Engagement der Sächsischen Landesmedienanstalt. "Die Förderung entspricht dem öffentlichen Interesse und dem Auftrag der SLM, da lokales Fernsehen eine wichtige Quelle für aktuelle lokale Informationen und damit Grundlage für den demokratischen Meinungsbildungsprozess auf kommunaler Ebene ist", so Heinker weiter.


Die Veranstalter wurden aufgrund ihres gemeinsamen Konzeptes zur Nutzung einer Satellitenkapazität mit der Verbreitung von lokalen Fernsehprogrammen in einem sächsischen Satellitenprogramm betraut. In diesem einheitlichen Programmsignal wird ein sachsenweites Mantelprogramm und acht lokale Programmfenster sächsischer lokaler und regionaler Fernsehveranstalter im Rahmen eines gemeinsam abgestimmten Programmschemas verbreitet. Das Mantelprogramm wird entsprechend diesem Konzept auch Beiträge von den sächsischen Lokalfernsehveranstaltern ohne Fensterprogramme auf der Satellitenkapazität aufnehmen, die in ihren Regionen in Kabelanlagen verbreitet werden. Auf diese Weise wird ein Höchstmaß an Sichtbarkeit der vielfältigen sächsischen Lokalfernsehangebote befördert.

Die geförderten Programmanbieter tragen einen Eigenanteil von 10 Prozent v.H. an den technischen Verbreitungskosten. Die technische Zusammenführung der einzelnen Programme zu einem einheitliche Programmsignal einschließlich der Übergabe des Programmsignals an den Satellitenbetreiber erfolgt durch den Dienstleister HMS GmbH. Das Gemeinschaftsprojekt wird voraussichtlich im 1. Quartal 2022 starten.

  • Hintergrund TV-Übertragungswege in Sachsen:

Kabel und Satellit sind nach wie vor die wichtigsten TV-Übertragungswege in Deutschland (Quelle: Digitalisierungsbericht Video 2021, Herausgeber "die medienanstalten"). Dies gilt auch für Sachsen: Etwas mehr als 1 Millionen Haushalte empfangen ihr TV-Signal über das Breitbandkabelnetz. Die Zahl der Haushalte mit Satellitenempfang liegt mit rd. 860.000 etwas darunter. Beide Übertragungswege kommen so insgesamt auf eine Abdeckung von knapp 93 Prozent der TV-Haushalte in Sachsen (Kabel: 50 Prozent, Satellit: 42,7 Prozent). Weitere Übertragungswege sind IPTV mit einem Anteil von 7,5 Prozent (0,152 Mio. Haushalte), Terrestrik/DVB-T 2 HD mit 4,9 Prozent (entspricht 0,099 Mio. Haushalte) und Connected TV Only mit 2,7 Prozent (0,056 Mio. Haushalte). Hinweis: Summe > 100 Prozent wegen Mehrfach-Empfang.